Munir aus Damaskus: Asylwerber und ehrenamtlicher Mitarbeiter im SOMA

Munir Mohamed kommt aus Damaskus (Syrien). Er ist geflohen, weil sich in seinem Land die Menschen gegenseitig umbringen. „Ich bin zum Sterben einfach noch zu jung. Ich liebe die Menschen und will nicht, dass irgendjemand ums Leben kommt.“

Alle Mitglieder von Munirs Familie konnten gemeinsam fliehen, erklärt der junge Syrer. Auch wenn die Familienmitglieder hier in Österreich nun in verschiedenen Städten untergekommen sind, freut sich der junge Syrer, dass Geschwister, Cousins, Onkel und Tante in Sicherheit sind.
Im Oktober 2015 ist er in Österreich angekommen, die erste Station war Wien, danach ging’s weiter nach Linz und dann erhielt er eine Unterkunft in St. Pölten.
Sechs Tage war er insgesamt unterwegs – einen Teil der Reise gemeinsam mit 58 Personen in einem Schlauchboot. „Wir haben überlebt! Das ist nicht selbstverständlich und ich bin sehr dankbar dafür. Ich wollte nirgends Rast machen, einfach nur weiter, weiter! Nur weg von dem Alptraum Syrien.“

Das schwierigste ist es, keinen Job zu haben

„Das schwierigste für mich ist es, keinen Job zu haben. Ich würde alles hier tun, Hauptsache ich kann arbeiten. Zuhause war ich Übersetzer und habe auch Touristen Damaskus gezeigt.“
Munir hat zwei Wochen, nachdem er in St. Pölten angekommen ist, begonnen bei uns im SOMA mitzuarbeiten, weil es für ihn extrem wichtig ist Beschäftigung zu haben. „Ich verstehe Deutsch schon recht gut, Anfang September geht’s dann auch los mit dem Deutschkurs. Auf den freue ich mich schon sehr.“ Im Sozialmarkt mitzuhelfen ist eine Möglichkeit für ihn seine viele Freizeit vernünftig zu verbringen, ein bisschen was von dem, was ihm die  Österreicher gegeben haben zurückzugeben und natürlich auch um Deutsch zu lernen.

Dass er eine große Stütze für uns ist, das bekräftigt auch Anneliese Dörr. „14 Tage nachdem er in St. Pölten Quartier bezogen hat, stand er in aller Früh schon im Markt und hat mitgeholfen beim Ware nachschlichten. Munir ist – wie auch die anderen Asylwerber, die uns helfen - ein echter Gewinn für unsere Organisation.“

Das Dschinni-Experiment

Zum Ende unseres Interviews gab es noch ein kleines Gedankenexperiment: Wenn ich eine Dschinni wäre und du 3 Wünsche frei hättest, was würdest du dir wünschen? Munir lacht. „Ich würde mir eine hübsche Frau wünschen, ein kleines Haus und einen Wunsch – einen Wunsch würde ich mir aufheben.“