• Michi Handschuh

„SOMA gibt mir das Gefühl, wieder dazu zu gehören. Heute habe ich mein Leben super im Griff"

Michi Handschuh hat eine sehr schwere Zeit hinter sich. Im Alter von 15 Jahren schlitterte er durch einen falschen Freundeskreis in die Drogensucht. Neun Jahre lang war er auf Ecstasy, Heroin ….

Er steigerte seinen Konsum über die Jahre von anfänglich ½ Gramm auf bis zu 4-5 Gramm täglich. Es ging ihm in dieser Zeit sehr schlecht und Schulden bei den Dealern waren die Folge.

Irgendwann wollte er so nicht mehr weiter machen. Er entschloss sich zu einem kalten Entzug, voller Schmerzen. Als das Schlimmste überstanden war, startete er mit intensivem Fitness Training, denn die körperliche Anstrengung gab ihm Halt. Nebenwirkungen des Entzugs waren jedoch Schlaflosigkeit und Depression. Die vom Arzt verschriebenen Schlaftabletten führten zur nächsten Abhängigkeit. Wieder aus eigener Kraft entschloss er sich Hilfe im psychosomatischen Zentrum in Eggenburg zu suchen, wo ihm geholfen wurde von den Medikamenten weg zu kommen. In der Folge wandte er sich an den PSD, den Psychosozialen Dienst. Die Gespräche dort taten gut, was er am Anfang der Therapie gar nicht glauben wollte.

Beeindruckend, wie der junge Mann sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen hat. „Ich habe meinem Körper beigebracht, dass er das ganze Drogenzeug nicht mehr mag.“

Heute ist Michi 27 Jahre alt. Die Substitutionsklinik half ihm dabei sein Leben neu zu ordnen: „Heute hab ich mein Leben super im Griff“. Stimmt! Denn nach Eggenburg und dem Entzug meldete er sich beim AMS, besuchte zahlreiche Kurse, nur mit einem Job wollte es leider nie so ganz klappen. Irgendwann machte man ihn dann darauf aufmerksam, dass beim Tullner SOMA die Möglichkeit eines Praktikums bestünde. Auf das Praktikum folgte dann im Jahr 2014 eine Anstellung bei SAM NÖ. Das tägliche Aufstehen, um rechtzeitig zu seinem Dienst im SOMA zu erscheinen, war eine Herausforderung. „Anfangs hab ich oft verschlafen. Da haben sie sicherlich große Freude mit mir gehabt“ schmunzelt er. „Ich musste erst wieder einen Tagesrhythmus erlernen.“ Heute hat er damit keine Probleme mehr.

Als seine Transitanstellung bei SAM NÖ endete, wollte er nicht tatenlos bleiben, sondern kam weiterhin regelmäßig in den Markt um ehrenamtlich mitzuhelfen. Auch seine Lehrabschlussprüfung als Stahlbautechniker ging er an. Weil so viel sich in Michis Leben zum Positiven entwickelt hat und die Verantwortlichen im SOMA Tulln ihm die Chance geben wollten, nun auch noch eine fixe Anstellung zu finden, wurde er mit 28. Jänner auf ein weiteres halbes Jahr als Transitarbeitskraft angestellt. Gemeinsam wird nun am Ziel der Fixanstellung auf dem ersten Arbeitsmarkt gearbeitet. “Ich hab mich so gefreut, als ich hörte, dass ich nochmal hier arbeiten darf. SOMA ist für mich echt sowas wie Familie. Es gibt mir die Gewissheit, fix wieder wo dazu zu  gehören. Meine Ziele für die kommenden 6 Monate sind klar: Ich möchte auf den Führerschein sparen und selbstverständlich möchte ich in diesem Zeitraum auch eine fixe Anstellung bekommen.“