SOMA gibt Armen ihre Kaufkraft zurück

LR Johanna Mikl-Leitner, AMS-NÖ Geschäftsführer Karl Fakler und der Präsident des NÖ Hilfswerkes, Ernst Strasser eröffneten gestern, Mittwoch, gemeinsam mit den Bürgermeistern aus dem Bezirk und dem Geschäftsführer der SOMA-Betreibergesellschaft SAM-NÖ, Walter Feninger, den achten niederösterreichischen SOMA-Sozialmarkt in Mödling.
Über 200 Einkaufspässe sind schon ausgestellt und täglich werden es mehr. Acht Wochen nach Verkaufsbeginn ist der Bedarf für diese Einrichtung - auch in einer der wohlhabendsten Regionen Österreichs – unumstritten, so Alfred Stamm, Mitglied des Lenkungsausschusses des Marktes in der nö. Bezirkshauptstadt.

„Vor vier Wochen haben wir auch unser Kaffee eröffnet“, freut sich SOMA-Mödling Geschäftsführerin Monika Thurner. Ein günstiges Mittagsmenü für Einkaufspassbesitzer soll noch heuer folgen. „Bei rund 21.000 Einwohnern in Mödling gibt es 160 Leute, die für einen Einkaufspass in Frage kommen“, so Mödlings Bürgermeister, LT-Abg. Hans Hinter.Bis zu 600 Bezugsberechtigte schätzt man im ganzen Bezirk. Bedingung für den Erhalt eines Einkaufspasses ist der Bezug von maximal 820,- Euro im Monat, bei zwei Personen beträgt die Grenze 1.230,- Euro; zusätzliche 100,- Euro sind für jede weitere Person im Haushalt erlaubt.Der Betrieb des Marktes wird mit 140.000 Euro zu zwei Teilen vom AMS-NÖ und einem Teil vom Land NÖ sichergestellt. „Wir sind stolz darauf, dass wir hier investieren dürfen“, sagte Karl Fakler vom AMS-NÖ, dem es ebenso wie LR Johanna Mikl Leitner ein Anliegen ist, „für jene, die nicht an der Sonnenseite des Lebens sind, zumindest die notwendigsten Nahrungsmittel zur Verfügung zu stellen“.Einen Beitrag von rund 110.000,- Euro zahlen die Gemeinden im Bezirk: „Wir unterstützen den Sozialmarkt mit einem Euro pro Person“, erklärte Helga Markowitsch, Bürgermeisterin von Brunn am Gebirge, das Einwohner-abhängige Finanzierungsmodell.Walter Feninger bedankte sich für die „Initiative der Politik“. SOMA-Märkte könnten den Bedarf einer Familie nicht decken, aber den Geldbeutel entlasten. Der Lebensmittelhandel brauche deshalb keine Umsatzeinbußen oder gar eine „Konkurrenz“ zu befürchten.AMS-Regional-Geschäftsstellen-Leiter Alfred Benedik appellierte an die Mithilfe Freiwilliger: „Wir brauchen sehr viele Helfer, können jede Hand, jede Hilfe brauchen!“Claudia Freitag von Ankerbrot – die Wiener Großbäckerei beliefert SOMA Mödling aus der Überschussproduktion - versicherte auch für die Zukunft „soziales Engagement über die Grenzen der Bundeshauptstadt hinaus“ und Unternehmer Sascha Jederman überreichte eine Spende von 1050.- Euro als Beitrag zur Anschaffung einer Kühlzelle.Die ökumenische Segnung des Marktes nahmen der katholische Pfarrer Richard Posch und Markus Lintner, Evangelischer Pfarrer der Gemeinde Mödling vor. Lintner: Der Sozialmarkt bietet Menschen die Möglichkeit, das Lebensnotwendige zu kaufen. Gemeinsam wird hier für ihre Bedürfnisse gesorgt. SOMA gibt ihnen „ihre Kaufkraft“ zurück!“ Wichtig wäre es, wie Arm und Reich miteinander umgehen. Es ist keine Schande, reich zu sein, aber es darf auch keine sein, arm zu sein, so Lintner.