• Hannelore Kurz und Willi Lashofer

„Auch in der Pension wollte ich noch gebraucht werden“

Interview mit Willi Lashofer – Ehrenamtlicher Mitarbeiter im SOMA St. Pölten

Wir sitzen im St. Pöltner SOMA um uns herum wuselt es nur so vor KundInnen, was meinen Gesprächspartner nicht kalt lässt. Immer wieder springt er auf und verkauft Essensbons. Sein Name: Willi Lashofer, seines Zeichens ehrenamtlicher Mitarbeiter im SOMA St. Pölten. Ich möchte gern erfahren, was ihn dazu bewegt hat sich als freiwilliger Helfer im Sozialmarkt zu engagieren. „Ich bin in Frühpension, arbeite auch ehrenamtlich bei der Feuerwehr, wollte aber zusätzlich noch was machen. Ich brauche einfach das Gefühl gebraucht zu werden“, erklärt Willi sein Engagement. Außerdem ist es ihm ein echtes Anliegen, dass qualitativ hochwertige Waren nicht auf der einen Seite weggeworfen werden und es auf der anderen Seite Menschen gibt, die diese dringend brauchen könnten.

So rasch kann’s gehen

Vor vier Jahren fragte Willi im SOMA – damals noch in der Linzerstraße – nach, ob Hilfe benötigt wird. Die Antwort kam mit der Frage, ob er sofort anfangen könnte. „Es war an diesem Tag ein Fahrer (der SOMA holt die Waren von den WarenbereitstellerInnen ab) ausgefallen. So setzte er sich hinters Lenkrad und dort ist er auch heute noch häufig zu finden. Als ehemaliger Busfahrer liegt ihm dieser Bereich sehr. „Entscheidend in der Funktion als Warenabholer ist, dass man höflich ist, einfach Freundlichkeit an den Tag legt. Weil, wir Abholer sind die Aushängeschilder der Organisation.“ Dass noch mehr ehrenamtliche MitarbeiterInnen gut gebraucht werden könnten, fügt er hinzu, auch im Bereich der Warenabholung um die gespendeten Produkte ein- und auszuladen. „Ich bin aber auch für die Haustechnik zuständig. Eigentlich bin ich hier wohl das Mädchen für alles“, schmunzelt er in sich hinein. 20 – 25 Stunden pro Woche verbringt er derzeit im neuen Markt in der Eybnerstraße. „Ich bin gerne in Gesellschaft und freu mich jeden Tag, wenn ich das Team hier wiedersehe.“

Die Vorteile des neuen Marktes

Der neue Markt – so findet Willi – bietet eine Menge Vorteile: Die Anlieferung geht hier viel einfacher vonstatten, der Kaffeehausbereich, in welchem auch das Mittagsmenü serviert wird, ist bei weitem einladender und durch das größere Platzangebot ist das Einkaufen für die KundInnen um ein Vielfaches entspannter. Das alles, die nette Gesellschaft sowie die vor kurzem ins Leben gerufene Ehrenamtscard, die allen Ehrenamtlichen eine Menge attraktiver Ermäßigungen in Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie beim Einkauf bietet, sind seiner Meinung nach gute Gründe im SOMA mitzuhelfen. „Einfach mal vorbei kommen und sich anschauen, ob man gebraucht werden kann“, empfiehlt der Frühpensionist. „Wir freuen uns über jede/n, die/der uns unterstützen möchte!“